Kürzungspläne des Magistrats gefährden zentrale soziale Infrastruktur

Familienzentren stärken Integration und Zusammenhalt – Kürzungspläne des Magistrats gefährden zentrale soziale Infrastruktur

Familienzentren leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt. In einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft bieten sie wichtige Unterstützung für Familien in allen Lebensphasen, insbesondere für Menschen mit Migrationsgeschichte. Sie helfen beim Ankommen, schaffen Orientierung und ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe.

Als offene Treffpunkte für Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern Familienzentren aktiv den interkulturellen Austausch. Sie sind Orte der Begegnung, der gegenseitigen Unterstützung und des gemeinsamen Lernens. Mit Angeboten wie Elternberatung, Sprachkursen, Freizeitprogrammen oder frühkindlicher Förderung leisten sie wohnortnah und vertrauensvoll konkrete Hilfe. Besonders Frauen, Kinder und sozial benachteiligte Familien profitieren von diesen Strukturen.

Trotz ihrer unbestrittenen Bedeutung plant der Magistrat, die Zahl der bestehenden Familienzentren von derzeit 11 auf nur noch 3 zu reduzieren. Wir als LINKE lehnen diese Pläne entschieden ab. Eine solche Maßnahme gefährdet nicht nur bewährte soziale Netzwerke, sondern schwächt auch die Integrationsarbeit vor Ort massiv.

Zudem entfallen mit den Angeboten der Familienzentren wichtige Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Dies fördert die Herausbildung von Subkulturen, Cliquenbildung sowie das Abrutschen in problematische „Ersatzaktivitäten“.

Auch aus verwaltungstechnischer Sicht sind negative Folgekosten absehbar: Durch einen steigenden Verwaltungsmehraufwand – etwa, weil Anträge wegen kleinster Formfehler zurückgeschickt und erneut bearbeitet werden müssen – entstehen unnötige Belastungen für die Ämter und Antragsteller*innen.

Die Daseinsfürsorgepflicht der Stadt muss gewahrt bzw. wiederhergestellt werden. Ebenso ist der soziale Aspekt bei allen Entscheidungen zwingend zu berücksichtigen. Familienzentren sind Ausdruck einer sozialen Infrastruktur, die nicht nur Integration ermöglicht, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe sichert.

Muhlis Kocaaga, Abgeordneter der LINKEN in der Stadtverordnetenversammlung, erklärt dazu: „Wenn die Stadt bei Familienzentren kürzt, trifft es zuerst die, die am meisten Unterstützung brauchen. Für viele migrantische Familien sind sie ein Rettungsanker - und kein Sparposten.

Wir fordern den Magistrat auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen und stattdessen die Familienzentren weiter auszubauen; für eine gerechte, solidarische und offene Stadtgesellschaft.