Ein verlässliches Schulkonzept muss her!

In der aktuellen, durch die Pandemie bedingten Situation gibt es nach wie vor keine klare Linie für den Schulunterricht, auf die Eltern, Lehrende und Schüler:innen sich in der Gestaltung ihres Alltags verlassen können.

Nach Angaben des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) konnten im letzten Jahr, bis Ende April, 1,5 Milliarden Kinder nicht zur Schule gehen.  Alle Entscheidungsträger waren ab diesem Zeitpunkt dazu aufgerufen, Strategien für ein Recht auf Bildung, gerade in der Zeit der Pandemie, zu entwickeln.

„Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen“, so Muhlis Kocaaga, „dass es seit dem Sommer versäumt wurde ein tragfähiges Beschulungskonzept zu erarbeiten. Die Forderungen der Lehrenden, Lernenden und der GEW nach einer Alternative, z.B. in Form von Halbklassen, zum normalen Präsenzunterricht fand in der Bildungsbehörde kein Gehör. Die Mutation des Virus treibt gesellschaftlich notwendige Prozesse vor sich her und macht noch einmal mehr als deutlich, dass wir mindestens für das Jahr 2021 ein verlässliches Schulkonzept brauchen.“

Daher begrüßt Muhlis Kocaaga die Forderung von Michael Frost, unverzüglich zu einer starken und tragfähigen Lösung für alle Schüler:innen zu kommen. „Ich befürworte die Bereitschaft des Magistrats, sich hinsichtlich des seit geraumer Zeit geforderten Konzepts des Wechselunterrichts und der Beschulung von Halbklassen zu verständigen.“

Darüber hinaus sind die Aufstockung des Lehrpersonals und ein tragfähiges Hygienekonzept hier das Mittel der Wahl um der aktuellen, nicht länger zu akzeptierenden Situation zu begegnen. Dänemark kann hier als Vorbild dienen. Bereits im vergangenen Frühjahr wurden dort die Klassen geteilt und das Lehrpersonal aufgestockt. So konnte, trotz steigender Infektionszahlen, auch für die Kinder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf weiter die Teilnahme am Unterricht gewährleistet werden. Die anderen Kinder wurden parallel online unterrichtet.

„Trotz der Eile und der Notwendigkeit, geschlossen an einer Lösung zu arbeiten, werde ich nicht müde“, so Muhlis Kocaaga, „zu betonen, dass wir sehenden Auges in diese Situation geraten sind. Das Wissen um die strukturelle Bildungsbenachteiligung von Kindern mit sogenanntem Migrationshintergrund und Kindern aus sogenannten bildungsferneren Haushalten ist kein Phänomen der Pandemie und demnach auch nicht neu.“